Mittwoch, August 15, 2018

Wohnraum-Not in Berlin

Es mag ärgerlich sein, in Berlin keine Wohnung zu den gewünschten Preisen mieten zu können. Aber im Kern gilt halt noch immer: wenn es mein aktueller Lebensraum nicht her gibt, muss ich mir einen anderen suchen. 


Das trifft auf Wohnen zu wie auf Arbeiten.


Wir haben uns angewöhnt es für ein Naturgesetz zu halten, dass es Sache des Staates, also der Allgemeinheit, ist, jedem Individuum sein Bett zu machen und empört zu sein, wenn er das nicht tut. Diese Haltung, die inzwischen in fast allen Bereichen Allgemeingut ist, löst nichts dauerhaft, hat noch nie etwas gelöst, hat nur immer vorgegaukelt, etwas zu lösen. So gesehen war die DDR ein Versuch wert.


Gelernt haben wir daraus nichts, denn unsere Mentalität der Versorgungserwartung durch den Staat via Mietpreisbremse, Enteignung oder bedingungsloses Grundeinkommen etc. haben wir übernommen. Wir sind dabei, den alles regelnden Staat auszubauen.


Aber zur Mietsituation in Ballungsräumen am konkreten Beispiel Berlin, einem übrigens nur bedingt prototypischen Beispiel, das, wie so oft, die Tatsache unterstreicht, dass Berlin sich für den Nabel der Welt hält und Berliner Verhältnisse für charakteristisch für die ganze Republik wahrgenommen werden. Von Politik und Medien.


Berlin hängt am Tropf, weil es keine ausreichenden wertschöpfenden Arbeitsplätze hat. Wenn jeder dem Nachbarn die Haare schneidet sind alle in einer 100% Dienstleistungsgesellschaft vollbeschäftigt. Das Geld wird umgewälzt, Mehrwert wird allerdings nicht geschaffen. Das kann auf Dauer nicht gut gehen. 


In diesem bedürftigen Wirtschaftsraum hat Herr Wowereit einst mit seinen Fundamentalaussagen ‚Ich bin schwul, und das ist gut so‘ und ‚Berlin ist arm, aber sexy, Werbeaussagen getroffen, um die ihn die Werbebranche beneiden müsste.


Nach Berlin mit einer schwierigen Urbevölkerung - und ich meine nicht die ‚Bio-Berliner‘, sondern die Melange aus DDR-geprägten Bürgern, den über die Jahrzehnte angesammelten ‚Wehrdienstflüchtlingen‘ aus dem Westen und einer sich ungestört entwickelnden muslimischen Community, aufgehübscht durch Lobbyisten und den Medientross im Dunstkreis der Bundesregierung - strömten nun all diejenigen aus der Republik, denen geordnete Lebensverhältnisse suspekt sind. Und  Menschen, die sich im Chaos wohl fühlen, den sie kreativ nennen, bunt und lebenswert - bis auf die Wohnsituation. 


Berlin, Stadt ohne Sperrstunde, gebiert das Berghain, die links-Grüne Regierung toleriert rechtsfreie Räume und bietet bunte Lebensräume zum Testen gesellschaftlicher Gegenmodelle und das WC für die, die nicht wissen, was Geschlechts sie sind.


Und die Bürger dieser Stadt leisten sich dann noch den Luxus einer Experimentierküche für ideologisches Regierungshandeln: Überzeugung schlägt Vernunft - der Mix ist ineffizient, weil die Regierung ineffizient ist.


Was folgt?


Berlin (und Duisburg) gereicht es zur sozialen Ehre, die meisten Empfänger staatlicher Transferleistungen zu beherbergen. Die humane Überzeugung, diesen Bürgern und den expressis verbis erneut eingeladenen Weltbürgern aus Afrika und dem vorderen Orient, bezahlbaren Wohnraum in besten Wohnlagen anbieten zu müssen und so Teilhabe zu sichern, gestaltet sich schwierig. 


Wie übrigens durchaus vorhersehbar.


Wenn diese christliche Absicht nun auch noch realisiert werden soll, ohne eben diesen Wohnraum bereit zu stellen, kommt es zu überraschenden Engpässen. Knappes Gut ist teuer und der Griff in die sozialistische Werkzeugkiste offenbart:


Weder Mietpreisbremse noch Enteignungen schaffen Wohnraum, sondern nur der Bau zusätzlicher Wohnungen. Und zwar solcher, bei denen die Mieteinnahmen weder die Errichtung noch die Erhaltung finanzieren, denn diese Menschen haben ja kein Geld für kostendeckende Mieten. So ist das in einem ineffizienten Lebensraum, desen Werbeslogan arm aber sexy lautet und in dem wirtschaftliche Grundgesetze durch soziale Gerechtigkeit ersetzt werden sollen. Das ist wie Brückenbauen nicht nach statischen, sondern nach esthätischen Gesichtspunkten. Die sind zwar schöner, tragen dummer Weise aber nicht. 


Dumme Sache, das. Da wird das verhasste, weil CSU-regierte, Bayern wohl zukünftig noch etwas tiefer in die Tasche greifen müssen….


Mein Tipp für Dich, Wohnungsuchender in Mitte Berlin oder Kreuzberg, klage nicht, empöre Dich nicht, fordere nicht - verwende Deine Energie und finde einen Lebensraum, der Deine Bedürfnisse optimal bedient.


Vielleicht in Bayern auf dem Land - da gibt es Jobs und preiswerte Wohnungen und attraktives Umland dazu.



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