Mittwoch, Juli 08, 2009

Adipositas

Als ich jung war gab es auch schon deutlich übergewichtige Kinder, aber wenige. Wir nannten sie "fette Sau" und wir empfahlen ziemlich ruppig: "friss nicht so viel!"
Nicht nett, zugegeben, aber niemand wollte "fette Sau" genannt werden und so blieb es bei Wenigen.
Werbung und zu viel Geld haben durch die Jahre dafür gesorgt, dass die Menschen sich bequem mit Fast-Food, convenient products und statt Wasser mit süßem Schlabberzeug - je billiger desto Zucker! - ernähren.
Entsprechend haben die Übergewichtigen zugenommen, zumal jugendliche und so wurde die Fettsucht gesellschaftlich relevant und wenn man die fast mit Stolz, keineswegs aber verschämt in zu engen T-shirts zur Schau getragenen Fettwülste um die Hüften junger Fraun und Mädchen sieht könnte man meinen, es handle sich dabei um ein modisches Accessoir.
Statt nun an der Ursache zu arbeiten haben wir einen medizinischen Fachbegriff entwickelt: ADIPOSITAS.


Damit ist Fettsucht zur Krankheit erklärt zur Freude Aller:
  • Die Fresser selber sind nicht mehr Schuld an ihrem Zustand, denn sie leiden unter einer Krankheit und sind damit fein raus.
  • Krankheiten müssen behandelt werden und so hat sich eine ganze Industrie um die Adipositas versammelt, die ihre Dienste anbietet - von Herstellen von Pülverchen, Pillen und Quellstoffen als Magenfüller über kommerzielle Abspeckanbieter wie Weightwachers und sonstigeTherapieanbieter bis zu Psychotherapeuten, Magenverkleinerungs- und Magenband-Operateuren und Kliniken mit Spezialärzten zur Begleitung von Langzeitgenesungs-Aufenthalten.
  • Der Druck auf die Krankenkassen, die Kosten der Korrekturen des individuellen Fehlverhaltens zu bezahlen nimmt zu.
  • Der nächste Schritt wird darin bestehen, dass wir Fettsucht fördern um die Arbeitsplätze in der Fettsuchtbekämpfung nicht zu gefärden.

Auf gehts!