Samstag, März 23, 2013

Man muss es den Wählern mal sagen!

Liegt Dein Einkommen über 2.588 EUR netto im Monat? Dann gehörst Du zu den Reichen!

Unser Gemeinwesen - das ist der Eindruck, den die Medien wiederkäuend in unsere Zuschauer- und Leser-Köpfe hämmern - besteht nur noch aus Randgruppen: Schwule, Juden, Muslime, Arme, Bildungsferne, Immigranten, Roma und Sinti, Flüchtlinge, Menschen mit Behinderung, Alleinerziehende usw.

Die 90% normaler Bürger scheinen nicht mehr zu existieren. Die ihnen zugedachte Rolle ist die der schweigenden und zahlenden Mehrheit.

Hier geht es um die Minderheit, denen unser Mitleid gelten soll, weil sie weniger haben, als Andere. Gerne als sozial Benachteiligte bezeichnet. Darunter fallen Menschen mit einer Behinderung am einen Ende der Skala der Hilfsbedürftigkeit und Arabische Clans, die in Neukölln von illegalen Geschäften leben und Grundsicherung vom Staat erhalten, am anderen Ende. Da sollten wir nicht kleinlich unterscheiden - sie alle leben am Rand der Gesellschaft und wir haben die Pflicht, sie in der Mitte aufzunehmen.

Wie man das bewerkstelligen kann ist beliebtes und, wie es scheint, wichtigstes Thema in TV-Talkrunden, Leitartikeln und Kommentaren der Chefredakteure.

Manche dieser Minderheiten können bei unterschiedlichen Randgruppenthemen zur Profilierung der Matadoren in Diskussionsrunden genützt werden. Muslime z. B. können zu Themen um freie Religionsausübung von Kopftuch bis Beschneidung von Gutmenschen zitiert werden, oder aber als soziale Randgruppen - gerne in Berlin und im Ruhrgebiet - , wenn das Integrationsversagen der deutschen Gesellschaft das Thema ist. Muslime aus Gebieten, in denen sich Glaubensrichtungen gegenseitig metzeln und die bei uns Asyl suchen, kann man als Politiker mehrfach zur Profilierung  benützen: Für die Themen Armut, religiöse Minderheit, politisch Verfolgte.

Hilfreich auch die Alterspyramide: Wir brauchen jedes Kind, ob Roma, Kreuzberg-Immigrant in 3. Generation oder 7. Kind vom 7. Vater der allein erziehenden Hartz IV-Mutter deutscher Herkunft.
Fest steht: Integration und Weiterbildung von Randgruppen ist jedenfalls Sache der aufnehmenden Gesellschaft und kann nicht von den zu Integrierenden verlangt werden.

Oder bist Du - herzloser Rechtsradikaler - etwa anderer Meinung?
(Tip: Und wenn, dann sag das nicht laut!)

Medien, bevorzugt Talkrunden in den Massen-Kanälen des Fernsehens, bieten den Betroffenheits-Spezialisten die Plattformen im Kampf um die erfolgreiche Darstellung ihres Eintretens für die Schwachen: hauptberuflichen Gutmenschen (gut dotierte Sozialverbandsfunktionäre), Politikern der Linken (bevorzugt Sarah Wagenknecht) und Grünen, (gerne Jürgen Tritten, der seine politische Wiege bei der damaligen DKP wieder entdeckt) und letztlich noch Frau Nahles und Herrn Gabriel von der SPD. Als Dreingabe der über jeden Verdacht erhabene Weise Alte: Heiner Geißler.

Manchmal frage ich mich, was die alle ohne diese Minderheiten täten?

Sie vermissen noch eine Minderheit? Richtig, fast hätte ich sie vergessen: Die Reichen! Die braucht man unbedingt. Ohne sie geht's auch bei Diskussionen um Soziale Gerechtigkeit nicht. (Das ist fast wie im wirklichen Leben, wo deren Vermögen die Arbeitsplatzvoraussetzungen finanzieren.)

Die Reichen bilden den Profilierungshintergrund für die oben genannten Protagonisten. Es geht immer darum, sich als Robin Hood der benachteiligten Minderheiten darzustellen. Der Wettbewerb, zumal im angelaufenen Wahljahr, ist eröffnet.

Es geht um Gerechtigkeit - was immer man darunter verstehen mag. Wer macht unsere Gesellschaft am gerechtesten? Das Grundrezept im Selbstdarstellungs-Wettbewerb ist immer das gleiche:
  1. Menschen, die Minderheiten angehören, sind per se die besseren. (Sollten sie sich mal daneben benehmen, wie z.B. der ein oder andere Roma in Duisburg, so kann er nichts dafür. Es liegt an seiner Sozialisierung und da hatte er keine Chancen.)
  2. Was gerecht ist, muss man nicht definieren und Armut ist definiert: Weniger als 60% des Durchschnitts-Netto-Einkommens aller Deutschen Beschäftigten. (Zur Verdeutlichung: erkämpft die Gewerkschaften für alle Beschäftigten die Erhöhung des Nettoeinkommens um 10% wächst die Anzahl der Armen - sinkt das Nettoeinkommen, nimmt die Anzahl der Armen ab.)
  3. Was Reichtum ist, bleibt sicherheitshalber unbenannt und der Phantasie überlassen. Klar ist aber immer ohnehin: Reiche Menschen sind der se moralisch im Zweifel minderwertiger.
Es geht um soziale Gerechtigkeit. Was das ist, bleibt im Nebel jeder Diskussionsrunde. Klar und unbestritten - steht ja sozusagen schon in der Bibel und kann daher nur richtig sein - ist allerdings: Es wird Zeit, die Einkommen der Reichen höher zu besteuern, eine Erbschaftssteuer und eine Vermögenssteuer einzuführen und den Armen eine bessere Versorgung zu sichern.

Dem kann jeder gefühlsmäßig im Prinzip zustimmen, wenn er dem Bild des kleinen Fritzchen entsprechend in einem Reichen einen Menschen vor sich sieht, der Millionen verdient ohne zu arbeiten, ein Vermögen von mehreren 100 Millionen unterm Bett gestapelt hat und seinen Kindern vererbt, die wiederum ohne Eigenleistung im Luxus leben.

Aber, lieber Leser, ich muss Sie möglicherweise schocken: zu den Reichen gehören Sie im Zweifel auch, denn Reichtum ist wie folgt definiert:

Wer mehr als das doppelte Durchschnittsnettoeinkommen verdient ist reich.
Das bedeutet konkret:
Wer 2010 mehr als 2.588 EUR netto im Monat verdient hat, zählte zu den Reichen!
Schaun Sie hier>>

Nein, liebe Mitbürger, wenn die linke Sozalfuzzi-Fraktion unserer Politischen Klasse und der Sozialfunktionäre davon spricht, den Reichen zu nehmen, um den Armen zu geben, dann geht es im Zweifel auch um Ihren Geldbeutel. Allen anderslautenden Versicherungen zum Trotz.

Schaun Sie mal auf Ihre Gehaltsabrechnung, lieber Grün wählender, bei LIDL einkaufender, pensionierter Studienrat mit 3.300 EUR Pension. Auch Sie sind gemeint, sie moralisch eher suspekter Reicher! 

Samstag, März 02, 2013

Juhu!!! Rot/Grün schafft in Niedersachsen das Sitzenbleiben ab!

Ob das zielführend ist? Garantierte Versetzung - Garantiertes Abitur?

Ja, ich weiß: Begleitet - natürlich!! -  von dem Versprechen der Politik, die leistungsschwachen und sozial benachteiligten Schüler durch besondere Förderprogramme zu befähigen, die Leistungsanforderungen zu bewältigen!

Geld ist keines da und mehr qualifizierte Lehrer auch nicht. Aber ist nicht der gute Wille schon lobenswert und wirkt? Ist nicht üblich geworden, Gut Gemeint und Gut Gemacht gleich zu setzen? Erübrigt es sich nicht vielleicht, es generell beim Gut Gemeint zu belassen?

Ich fürchte, wir sind auf diesem Wege unterwegs - allenthalben. Erst mal das Gut Gemeinte politisch entscheiden und dann abwarten, was sich ergibt. Siehe Energiewende. Siehe Stuttgart 21. Siehe Flughafen Berlin. Siehe Elb-Philharmonie in Hamburg.

Wir sind auf dem besten Wege ins Off: Orientierung am Besten geben wir zu Gunsten der Gerechtigkeit auf - natürlich ohne uns die Mühe zu machen zu definieren, was Gerechtigkeit ist und wie man sie misst - und orientieren uns am Schwächsten. Sehr lieb, christlich, sozial und tödlich für eine Gesellschaft und ihren Wohlstand.

In Zukunft haben alle Abitur und schließen ihr Studium schlechtestenfalls mit einer 2 ab - sind also hoch befähigt. (In Kiel schließen 80 % aller Doktoranden in Biologie mit "summa cum laude" ab, der höchstmöglichen Bewertung überhaupt. Lauter Genies!)

Ja, wir sind dabei, unsere Gesellschaftliche Orientierung selbsternannten Sozialingenieuren zu überlassen, die ihrer Utopie einer universal gerechten Wohlfühlgesellschaft nachjagen*.

Dem ja nicht gerade für konservative Ausrichtung bekannten Spiegel habe ich folgendes Darstellung des Erlebens eines Vaters entnommen mehr... 


Ich finde es bedenklich, wenn nicht bedrohlich, wenn Leistung zunehmend in Kritik gerät zu Gunsten einer Haltung, die Gerechtigkeit nicht mehr an Startchancen orientiert definiert, sondern daran misst, ob die Gegebenheiten absichern, dass jeder als Erster im Ziel ankommen kann. 


Also und wenn schon anstrengungsfrei garantiertes Abitur für alle, dann bitte aber auch mit garantierter 1,0 -  alles andere wäre sozial ungerecht und benachteiligt wieder Kinder aus bildungsfernen Schichten! 



* Spiegel 09/2013