Mittwoch, November 18, 2015

Das ist mein Problem mit Muslimen

Soeben lese ich in n-tv:

Die türkische Nationalmannschaft empfängt Griechenland zum Testspiel. Mit einer Schweigeminute vor Anpfiff soll der Opfer von Paris gedacht werden. Doch tausende Fans nutzen die angedachte Stille, um zu pfeifen und Parolen zu brüllen.

Ich vermute wohl zu recht, dass es die Minderheit ist, die mehr oder minder stark mit den Anschlägen sympathisiert. 

Und es ist nur realistisch, wenn ich davon ausgehe, dass es auch unter den Muslimen weltweit eine gewisse Anzahl gibt, die mit den Anschlägen sympathisieren - auch in Europa, auch in Deutschland, auch solche mit Deutschem Pass.

Mein Problem: Welche sind das? Ich weiß es nicht. Niemad weiß es. 

Der individuelle Muslim, von Özdemir bis zum Obsthändler um die Ecke, ist ein netter Mensch. Hilfsbereit, freundlich, entgegenkommend. Wie der Nicht-Muslim, mit dem man zu tun hat, ohne ihn näher zu kennen. 


Bei Özdemir vermute ich, dass er eine säkularisierte Form seines Glaubens lebt und ich unterstelle, dass seine Kinder an den entscheidenden Weichenstellungen mit den gleichen Wertvorstellungen erzogen werden, wie meine. Seine Tochter - ich weiß nicht, ob er eine hat - wird kein Kopftuch tragen, um damit dem Koran zu entsprechen. 


Dem Obsthändler unterstelle ich das nicht, denn nur Erkenntnishilfe von außen kann die notwendigen Denkanstöße geben, sich aus seiner Herkunft zu lösen und Religion von kulturellen Bräuchen zu trennen. 


Das Willkommen in unserem Kulturkreis  - wenn es eines gab - hat ihm das nicht abverlangt. Er musste die Kollision seiner Kultur mit der unseren sozusagen im Alleingang verkraften und hat das für ihn Beste daraus gemacht. Im Zweifel suchte er weitgehende Privatheit in der fremden Umwelt, die sich so gebärdete, wie es mit seiner Religion nicht vereinbar war. Oder er suchte seinesgleichen und fand darin Bestätigung der Richtigkeit seines Beharrens im mitgebrachten Althergebrachten. 


Nicht einmal unsere Schule hat seinen Kindern wirksam vermittelt, dass hier das Recht über dem Koran steht und dass gesellschaftliche Wertvorstellungen auf Gleichstellungen aller Menschen beruht.


Um zu begreifen, was ich meine, sieh Dir bitte unbedingt das an: 

https://youtu.be/UVOSUuuJIoc 

Mein Problem: Ich kann die "Özdemirs" nicht vom Obsthändler aber leider auch nicht vom radikalgläubigen Muslim und allen dazwischen liegenden Überzeugungsschattierungen unterscheiden. Mir bleiben nur Wissen, Empfindungen und Lebenserfahrung, um aus äußeren Anzeichen mit meinen Maßstäben - das sind die für mich wie für jedermann entscheidend wichtigen - zu beurteilen und zu urteilen.

Und das erschwert mir die Aufnahme mit offenen Armen:
  • Ich weiß, dass es im Islam viele Glaubensspielarten gibt von denen die für mich bedeutenden sich erbitterte geistige und kriegerische Auseinandersetzungen im nahen Osten liefern, also in Konflikte verwickelt sind, die diejenigen, die bei uns leben und derzeit zu uns kommen, letztlich mitbringen.
  • Ich weiß, dass alle Richtungen des Islam gemein haben, dass Verhaltensregeln und Handlungsanweisungen, niedergeschrieben im Buch aller Bücher, im Koran, an dem es kein Zweifel geben darf (2. Sure), als dem Staat übergeordnet verstanden werden müssen. Auch wenn Glaubensrichtungen die Texte unterschiedlich auslegen, was zu meiner Verwirrung beiträgt.
  • Ich weiß, dass wegen der Bedeutung des Koran für das tägliche Leben Religion und Lebensart untrennbar verwoben sind. 
  • Ich weiß, dass der Absolutheitsanspruch des Koran gelebte Wertvorstellungen, Sitten und Alltagsorientierungen festgeschrieben hat, die aus seinen Ursprüngen stammen, also ca. 1500 Jahre alt sind oder klimatischen Gegebenheiten, die hier nicht gegeben sind.
  • Ich weiß, dass wohl alle muslimischen Gesellschaften Wertvorstellungen leben, und folglich verinnerlicht haben, in denen viele für unsere Grundordnung und unser Verständnis unverzichtbare Werte keinen Raum haben. 
  • Ich weiß, dass die Toleranz in muslimischen Gesellschaften begrenzt ist durch die Grenzen, die der Koran vorgibt.
  • Ich weiß, dass alle, die keine Muslime sind, als Ungläubige bezeichnet werden, was heutzutage dazu führt, dass Christen verfolgt werden bis zum Tod, der Bau von Kirchen in der Türkei oder in Saudiarabien und wohl auch im Iran verboten ist, Konvertieren zum Christentum mit Tod bedroht ist.
  • Ich weiß, dass die Fatwa gegenüber Islamkritikern ausgesprochen den so Belegten zum Freiwild macht, freie Denker wie Salman Rushdi oder Hamed Abdel-Samad mit dem Tode bedroht.
  • Ich weiß, dass die Unantastbarkeit von Allah, selbst das laute, hinterfragende Denken, geschweige denn Kritik zu unglaublicher Fanatisierung von Muslimen führen kann, wie erstmalig bei den Mohammed-Karikaturen von Kurt Westergaard, den später ein Muslim in seinem Haus umzubringen versuchte. 
  • Ich weiß, das Muslime sehr stark dazu neigen, sich als Opfer zu fühlen, wenn sie nicht aus der Rolle der Überlegenheit agieren können.
  • Ich weiß, das alle muslimischen Gesellschaften männlich sind, angegriffene Ehre und Stolz des Mannes jede Reaktion rechtfertigt, die zur Wiederherstellung der Ehre dienen.
  • Ich weiß, dass Frauen im Namen Allahs gesteinigt werden, weil ein Mann sie vergewaltigt hat.

Und ich weiß leider auch, dass nahezu alle Terroristen Muslime sind und ihren Terrorismus aus dem Koran begründen und mit Allahs Auftrag rechtfertigen. 

Dabei kann von mir nicht verlangt werden, die mir bekannte Friedfertigkeit der muslimischen Mehrheit als schlüssige Begründung für die Friedfertigkeit der kulturell-religiösen Orientierung der Muslime unkritisch zu akzeptieren.

Für mich ist der Islam in seiner gelebten Ausprägung wegen der Unverträglichkeit mit meinen liberalen, freiheitlichen auf Gleichberechtigung und Meinungsfreiheit begründeten toleranten Lebensform im Kern inakzeptabel. (Nicht anders als christliche Radikale in jeder Erscheinungsform.)

Ich bin dennoch bereit, mit Muslimen friedlich und tolerant zusammen zu leben. 

Ich sähe allerdings gerne eine Voraussetzung  von Neu-Bürgern muslimischen Glaubens, also denjenigen, die die Deutsche Staatsbürgerschaft erlangen wollen, erfüllt:

Ausdrückliche, individuelle und verbindliche, schriftliche Bestätigung der Akzeptanz der Unterordnung der ausgeübten Weltanschauung und kulturellen Rituale unter die Gesetze des Staates verbunden mit der Zustimmung zum Entzug der Staatsbürgerschaft und Ausweisung in ein Land mit muslimischer Ordnung bei religions- oder kulturbezogenem Gesetzesverstoß.

Diese Härte scheint mir deshalb nötig, weil die nachweisbare Erfahrung zeigt, dass es Muslime sind, die - ohne Verpflichtung gegenüber unseren Regeln - hier leben, sich in Parallelgesellschaften organisiert haben, in denen z.B. Frauen unterdrückt, Homosexuelle und Juden verfolgt werden und eine Paralleljustiz auch Kriminelle Vorgänge regelt. 

Und das durchaus gedeckt durch ihre Religion und die mitgebrachte Kultur, ohne Unrechtsbewusstsein.

Auch hier weiß ich, dass es nur wenige zu sein scheinen, die sich in diesem Sinne schuldig machen, aber unsere Gesetze genügen nicht und das hat einen Urgrund.

Jede Verfassung geht von einem kulturhistorisch gewachsenen, ungeschriebenen Selbstverständnis der Wertvorstellungen und Lebensgefühle der überwiegenden Mehrheit ihrer Bürger aus. 

Das ist in Europa eine Kulturgeschichte, die sich aus religiöser, christlicher Bevormundung befreit und Modelle der Alleinherrschaften durch Demokratien ersetzt hat. Tragendes Element einer Demokratie ist zwingen der Einzelne, das Individuum, das Anspruch und verbrieftes Recht hat, in Freiheit seine Vorstellungen zu artikulieren und im Rahmen geltenden Rechts zu leben.


Die aus der Verfassung entwickelten oder an die Verfassung angelehnten Gesetze unserer Gesellschaft wurzeln bei allen geschichtlichen Verwerfungen im römischen Recht, sind mit christlichen Werten verwoben und durch jüngste geschichtlicher Erfahrung abgerundet.


Die Grenzen der Glaubensfreiheit insbesondere die ungestörte Religions-Ausübung nach Artikel 4 GG unterstellen vorausgegangene vollzogene Akzeptanz der Unterordnung der ausgeübten Weltanschauung unter die Gesetze des Staates. 

Diese Akzeptanz der Unterordnung der seitens des Koran gegebenen Ordnung kann von streng gläubigen Muslimen nicht als erfüllt gelten.

Was aber gleichermaßen entscheidend ist, wenn nicht viel entscheidender für das Selbstverständnis und das Lebensgefühl einer Gesellschaft und ihren Zusammenhalt, das ist das Leben nach ungeschriebenen Gesetzen, die unsichtbar die Freiräume zwischen dem geschriebenen Recht füllen.

Individualität und Akzeptanz der Vielfältigkeit von Lebensentwürfen in der Geborgenheit von Toleranz und Respekt führt bei uns bisweilen zu einer Rücksichtnahme bis zur Selbstaufgabe des Anspruchs auf die eigenen gesellschaftlichen Wahrheiten - auch gegenüber Gegnern dieser freiheitlichen Ordnung. 

Wir sind eine Gesellschaft, die viele Wahrheiten hat, lebt und erträgt. 


Konfrontiert mit Lebensentwürfen auf der Grundlage Islamischer Überzeugungen macht offensichtlich, dass der Widerspruch größer nicht sein kann.


Unsere Gesellschaft hat bisher in großer Gelassenheit darauf reagiert, dass Muslimisches Leben sich parallel unter Beibehaltung ihrer Überzeugungen und aus dem Koran abgeleiteter Lebensart entwickelt hat. 


Sichtbar sind Verschleierungen von Frauen in unterschiedlicher Ausprägung, Eckkneipen die ganztägig von Männern bevölkert werden, Hinterhofmoscheen in denen Prediger unkontrolliert in der Herkunftssprache die Regeln des Lebens nach Gusto aus dem Koran interpretieren. Sichtbar werden zunehmend Forderungen, deren Umsetzung entweder mit unseren Gesetzen oder aber mit unseren Selbstverständlichkeiten kollidieren: Schächten von Tieren (religiös begründete Ausnahme im Tierschutzgesetz), Ganzkörperanzüge bei Schülerinnen, Forderungen nach getrenntem Sportunterricht oder Ablehnen von männlichen Sportlehrern für Mädchen, Gesichtsschleier tauchen auf trotz Vermummungsverbot usw. Erst vereinzelt, dann drängender, dann vor Gericht.


Bisher haben wir Europäer diese Entwicklung bewusst übersehen, haben die Auseinandersetzung gescheut, haben vielleicht auch gespürt, dass unser in Gesetze gefasstes Rechtswesen keine Antworten hat für Lebensweisen, die unsere kulturellen Selbstverständlichkeiten nein, nicht bereichern, sondern in Frage stellen. 


In Frankreich, Großbritannien, Belgien aber auch in Deutschland weisen in nahezu jeder Großstadt Quartiere mit Anballungen von Problemen auf, bei deren Entstehung Politik und Medien zugesehen haben. Auftritten von Hasspredigern und Hass verbreitenden Salafisten im geschickten Schutz der Religionsfreiheit wurde Raum gewährt. Wenn deren Äußerungen analog von Rechtskonservativen oder Linkspopulisten 'gepredigt' würden, die politischen Parteien wären hochgefahren, die Polizei wäre sofort eingeschritten, die Medien hätten Kampagnen gefahren. 

Symbolhaft ist die Frage nach Kopftuch oder weitergehender Körperverhüllung von Frauen in der Öffentlichkeit im Schutze der Religionsfreiheit. 


Verbergen junge Mädchen freiwillig ihr Haar unter Kopftüchern oder haben sie verinnerlicht, dass das gottgefällig ist - wer immer ihnen das vermittelt haben mag? Tragen Frauen im Sommer bei 35 Grad im Schatten oder bei unertäglicher Hitze in der Wäscherei, in der ich gelegentlich meine Bettwäsche mangeln lasse, freiwillig Ganzkörperverhüllungen? (Wo bleibt in der Wäscherei die Gewerkschaft, wo die Gewebeaufsicht? Sind wir dabei zu kapitulieren?)


Es gibt viele Unverträglichkeiten, die schleichend die Grenzen zugunsten Islamischer Lebensgewohnheiten ausweiten und der Unfreiheit Raum schaffen.

Europa wird von einem jungen, selbstbewussten, zur Radikalität neigenden und in seinen Überzeugung gefestigten islamischen Grundweltbild herausgefordert. 

Ein Europa das sich selbst noch nicht gefunden hat, mit sich selbst überfordert scheint, und seine Errungenschaften eigentlich mehr in Schlagworten, denn in einem gemeinsamen Lebensgefühl definiert, wobei noch immer die Erkenntnis als ungefestigt gelten muss, dass Demokratie nur insoweit existiert, als sie das selbstverständliche Lebensgefühl ihrer Bürger ist.

Und nun strömen letztlich weitere Millionen Muslime aus dem vorderen Orient unkontrolliert ein in dieses Europa, das nicht darauf vorbereitet ist, mühsam weiß, was es will und schon gar keine Idee davon hat, wie das bitte enden möge. Man erkennt keinen Plan, keine Lösung nur hektische Bemühungen Notunterkünfte und Notversorgung sicher zu stellen. Es gibt keine Antworten. 


Geredet wird über Geld und materielle Gerechtigkeitsfragen bei der Verteilung von Steuergeldern. Das sind Nebenschauplätze in einer reichen Gesellschaft, wie der unseren. Eng wird es lediglich auf der Zeitschiene.

In Wirklichkeit geht es um Gesinnungen, Überzeugungen, Lebensweisen.

Der Rausch der Willkommenkultur wird der Ernüchterung weichen, Konstantin Wecker und Till Schweiger werden sich nach gelungenen Auftritten wieder dem showbis zuwenden, die Beschwörungsformeln
 "diesmal werden wir es anders machen - wir haben gelerntder Politik, der zahlreichen Experten und derjenigen Moderatoren, die sich als Meinungsmacher verstehen, wird einer ziemlich grauseligen Wirklichkeit weichen, wenn sich zudem herausstellt, dass Pegida nicht schuld ist, sondern nur ein Menetekel war.

Denn wieder wird der Ankommende aus der Erstversorgung heraus einen Weg suchen und der führt zu Seinesgleichen, führt dort hin, wo er sich nicht aus seiner Herkunft lösen muss, wo vielmehr seine Religion in seiner Sprache zu ihm spricht und ihm versichert, dass es der Wille von Allah ist, Frauen zu verschleiern und junge Mädchen dazu erzogen werden sollen, ihrem Vater und Bruder und überhaupt Männern zu gehorchen. 


Mein Problem ist - um auf den Titel zurück zu kommen - dass ich nicht erkenne, dass Muslime ein Gewinn für meinen Lebensraum und für meine Lebensart sind. Sie sind nette Menschen, freundlich und hilfsbereit, aber Fremde im Geiste und von der Überzeugung. Weil sie ihren Anspruch auf Verwirklichung ihrer vom Koran geleiteten Lebensart noch viel deutlicher einfordern werden als bisher. 


Nicht die Terroristen im Gepäck des Zustroms sind mein Problem; ich neige nicht zur Panik. 

Die Zuwanderer als Individuen mit ihren Schicksalen auf ihrer Suche sind auch nicht mein Problem, wenngleich es das Problem nicht ohne muslimische Zuwanderer gäbe - das Problem ist die nachgewiesene Unfähigkeit der Politik, den Ankommenden mit durchdachter, langfristig wirkender Orientierungsunterstützung zur Integration in unsere Gesellschaft zu verhelfen. 


Wenn es uns nicht gelingt, unseren Erwartungen und Überzeugungen gegen die mitgebrachten erfolgreich in den Köpfen der Neubürger auszutauschen, wird unsere Gesellschaft islamisiert werden.

Die Politik - verantwortlich allein Frau Merkel - schafft in einem 
menschlich verständlichen aber das Recht brechenden Willkürakt Fakten. Das ist Wochen her.

Bis heute erklärt sie nicht einmal, wie die Lösung aussehen soll. Geschweige denn wie ein auch nur in den Ansätzen erfolgreiches Integrationsszenario zu gestalten ist: Kein Konzept, keine Inhalte, keine Organisation, keine Manpower.


Wir unterstellen jedem Ankömmling guten Willen, Bereitschaft zu richtigem Verhalten, also Eigenschaften, die uns kennzeichnen, drücken ihm Geld in die Hand und wundern uns, wenn's wieder schief geht. Und argumentieren, die Befürchtung mitreisender Terroristen mit dem Hinweis weg, die Ankommenden selbst seien ja vor dem Terrorismus geflohen, könnten folglich selbst keine Terroristen sein. 


Niemand sollte sich wundern oder gar verurteilen, wenn große Teile der Bevölkerung unter diesen Gegebenheiten dazu tendiert lieber alle Muslime abzulehnen, zumal in Zeiten, wie diesen.

Da nützt auch keine Empörung über die Rechte Gesinnung oder Fremdenhass, die jedem sofort lautstark unterstellt werden, der seine Überlegungen kritisch anmerkt und nicht verklärt lächelnd die Arme öffnet.


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