1953 stellte der Bayerische Rundfunk die Frage: »Bist du wichtig?«, worauf 12 Prozent mit Ja antworteten. 2007, dieselbe Frage: 88 Prozent Jastimmen!
DIE ZEIT Nr 30/2013, Titelgeschichte
Was sagt das über unsere Gesellschaft aus, unterstellt, dass nicht gemeint ist, wichtig für sich selbst und die unmittelbar gefühlsmäßig Verbundenen?
Ich nehme mich wichtig, bin aber unwichtig.
Ich werde zwei mal sterben:
Mein erster Tod ist mein physischer.
Mein zweiter Tod tritt ein, wenn der letzte stirbt, der mich noch lebend gekannt hat.
Mag sein, dass ich in Geschichten weiter bekannt bleibe, wenn ich durch mein Tun die Entwicklung meiner Zeit nachhaltig beeinflusst haben sollte - was nicht der Fall sein wird, so viel lässt sich schon sagen.
Aber dann wäre es nicht ich, der weiter lebt, sondern Geschichten um meine Person und Interpretationen meines Wirkens. Je länger zurück mein Tod liegt, um so weniger werden die Geschichten um mich, die geblieben sind, der Wirklichkeit entsprechen.
Nehmen wir es gelassen: Nein, wir sind absolut nicht wichtig.
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