Ich habe eine E-Mail-Adresse die einem als Ortsnamen entspricht. Die Folge: es landen bei mir häufig ungewollt Irrläufer in meinem E-Mail Eingang.
Die meisten schiebe ich gleich in den Papierkorb. Manchmal schicke ich sie zurück an den Absender, wenn ich den Eindruck habe, es handle sich um etwas für ihnWichtiges.
Aber manchmal reitet mich der Schabernack und ich antworte. So neulich folgender Irrläufer. Die Mail kam von einem Rolf Müller.
Sehr geehrte Frau Dr. Collenberg,
Da ich Sie telefonisch leider nicht erreiche - habe es schon 3 x probiert - per Mail meine Terminanfrage ob ich am Freitag den 16.10.2015 im Laufe des Vormittags einen Termin bekommen könnte.
Ich habe am Rücken einen "festen" kleinen "Huppel"
Denke da ist ein Atherom darunter
Mit der Bitte dies anzusehen ob sie dies öffnen können oder ob ich zu einem Chirurgen gehen soll?
Vielen Dank für Ihre Rückinfo
Rolf Müller geboren 1.5.1964
Arch.Dipl.-Ing.(FH) Rolf Müller
Ich beschloss den Kränkelnden auf seinen Adressirrtum hinzuweisen und antwortete wie folgt:
Lieber Herr Müller,
Ihrem Empörung über den vergeblichen dreimaligen Anruf kann ich nachvollziehen. Aber vielleicht versuchen Sie es mal mit der richtigen Nummer?
Denn mit ihrer Mail haben sie mich ja wohl auch nicht anschreiben wollen denn soweit ist es erkennbar noch nicht. Ich bin der Bestatter.
Ihre Adresse habe ich mir aber schon mal notiert.
Mit ihrem "Knuppel" muss ich sie allerdings derzeit noch alleine lassen.
Ihre Frage nach der Notwendigkeit, die vermutete Trichilemmalzyste chirurgisch entfernen zu lassen, kann ich nicht beantworten und darf sie an ihrer Hausärztin Frau Dr. Collenberg überweisen.
Sie erreichen sie allerdings per E-Mail auch nur, wenn die korrekte Mail-Adresse benutzen.
Das wäre meine hilfreiche Empfehlung.
Nichts für ungut und bis später.
Michael, der Bestatter
PS: Der Fairness halber möchte ich noch abschließend mitteilen, dass er mit einer kurzen Mail reagiert. Sie lautete lediglich: Sie haben wenigstens noch Humor.
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