Freitag, November 13, 2015

Asylanten und unsere Integrationsaufgabe

Asylanten strömen endlos ins Land und wir werden erleben, dass damit ein Ansturm auf unser Wertesystem stattfinden wird. Wir leben in der sogenannten Moderne, definiert durch Gedanken und Meinungsfreiheit bei Gleichberechtigung aller ohne Diskriminierung. 

Nicht, dass die Asylanten uns böses wollten, nein, die überwiegende Mehrheit sicher nicht. Aber sie bringen ihre Weltsicht mit und die wurzelt in ihrer Geschichte, Kultur und Religion. 

Die Ankömmlinge haben jetzt andere Sorgen, als sich darüber Gedanken machen, dass hier ein unvorstellbares Potential an Missverständnissen und absoluten Unverträglichkeiten von jeweils unverzichtbaren Grundüberzeugungen aufeinanderprallen werden, wenn das im Moment nahe Liegende - Unterbringung und Versorgung - bewältigt ist. 

Wir aber müssen uns wappnen. 

Der Ausgangspunkt ist klar: am Ende werden mehrere Millionen Menschen muslimischen Glaubens, unserer Sprache nicht mächtig nach Deutschland gekommen sein. Sie werden die verständliche Neigung haben, sich zusammen zu finden, um ihre mitgebrachte Religion, ihre Sitten und ihre kulturellen Werte in Wohlstand und Frieden zu leben - von der vor ihnen stehenden Aufgabe, unsere Sprache in Wort und Schrift zu erlernen und sich unsere Verhaltensweisen anzueignen, haben sie keine realistische Vorstellung. 

Und unsere Aufgabe wird es sein, unsere Identität nicht zu verlieren, Verhalten nicht zu dulden, das unsere auf Freiheit und Gleichheit und Gleichberechtigung aufbauende Gesellschaft unterläuft. 

Wenn wir innergesellschaftliche dramatische Konflikte in Zukunft verhindern wollen, so müssen wir außerordentlich viel Geld in die Hand nehmen und Manpower aufwenden, um den Neuankömmlingen die Deutsche Sprache, unsere Werte und unsere Rechtsordnung zu vermitteln. Und notfalls müssen wir das energisch und an manchen Stellen unter Aufgabe unserer Liberalität mit Druck tun und nicht zulassen, dass unter Hinweis auf Religionsfreiheit Verhaltensweisen als geduldet Raum greifen, die unseren Grundsätzen widersprechen. 

Ich erwähne das deshalb, weil genau diese Fehler mit den hier lebenden muslimischen Communities bereits gemacht wurden und Gefahr besteht, dass die nun zu uns Stoßenden dort anknüpfen. 

Bisher sind die Mehrheit der Muslime in Deutschland Türken, als Menschen, die ursprünglich aus einem Land mit einer - wenn auch geschichtlich kurzen - kemalistischen, also Staat und Kirche trennenden, Lebensumgebung kommen. 

Und selbst da haben wir als aufnehmende Gesellschaft in den letzen 20 Jahren durch Wegsehen und falsche Toleranz zugelassen, dass eine Desintegration und eine Islamisierung stattgefunden hat. 

Um wieviel schwerer stellt sich die Aufgabe nun, wo auf einen Schlag und weitgehend unkontrolliert Menschen hereinströmen, die aus einer Kultur kommen, in der die Religion absolute, nicht zu hinterfragende oder gar zu bezweifelnde Verhaltensregeln setzt; eine Religion, die kulturelle Verhalten durchgesetzt hat, die beispielsweise in der Unterdrückung von Frauen in vielfältiger Weise bewirkt hat. 

Kommt hinzu, dass eine der hauptsächlichen Ursachen für die Flucht in einem Religionskrieg zwischen Sunniten und Schiiten liegt; wobei alle Anders- oder Nichtgläubigen im Prinzip zu Freiwild erklärt sind. Zu dieser Gemengelage gehören Alaviten, Christen, Jesiden; den Konflikt zwischen Kurden und Türken haben wir schon im Lande. Und Menschen aller dieser widersprüchlichen Überzeugungen, die in den Herkunftsländern zu dem Krieg führen, vor dem sie fliehen, kommen zu uns und bringen ihre Konflikte mit. 

Geld, Unterbringung und Versorgung sind die aktuellen Aufgaben, aber kein länger anhaltende Probleme. 

Die eigentlichen Schwierigkeiten kommen danach und sind nicht materieller, sondern kultureller Natur. 

Sie zu bewältigen wird sehr kostspielig und eine Generationenaufgabe - mit offenem Ausgang, wenn wir jetzt den Fehler machen, an falschen Stellen zu sparen und einen verschwiemelten Toleranzbegriff zur Orientierung heranziehen.

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